Das Mündungsgebiet des Whanganui Rivers war
bereits vor der Ankunft der Europäer ein begehrtes Siedlungsgebiet
der Māori. Stammesfehden führten allerdings immer wieder zu
wechselnden Einflüssen verschiedener Stämme. Nachdem von der New
Zealand Company Wellington gegründet wurde, machte man sich auf
die Suche nach neuem Land für die wachsende Zahl von Siedlern
Pākehā. Edward Jerningham Wakefield kaufte 1840, von der New
Zealand Company beauftragt, rund 16.000 ha Land im Mündungsgebiet
des Flusses von den Māori und noch im selben Jahr wurde die Stadt
Wanganui gegründet, aber noch unter dem Namen Petre, benannt nach
Lord Petre einem Direktor der New Zealand Company. Doch schnell
wurde klar, dass der Landkauf auf Missverständnissen beruhte. Die
Māori forderten ihr Land zurück und Wakefield bestand auf die
Gültigkeit des Vertrages. Der Konflikt und Rivalitäten zwischen
zwei Māori-Stämmen führten zu einer bewaffneten Auseinandersetzung
und dazu, dass in dem Ort 1847 eine Garnison eingerichtet wurde.
1848 befriedete der Beauftragte für Landkäufe, Donald McLean, des
Disput, indem er 32.000 ha Land, somit einen Teil erneut kaufte
und den Handel in einem Vertrag genau festlegte. Danach konnte
sich der Ort, der 1854 in Wanganui umbenannt und 1872 zur Stadt
hochgestuft wurde, ohne Hindernisse entwickeln. 1924 wurde die
Stadt zur City ernannt. Das Gebiet am Whanganui River wird von den
Māori als tapu angesehen. Heutzutage wird die Gegen um Wanganui
immer noch als sozialer Brennpunkt gesehen, da Konflikte zwischen
den Māori und der restlichen Bevölkerung um Landrechte weiterhin
bestehen. Im Jahre 1995 besetzte der Māori-Stamm von Wanganui
wegen der Gebietsansprüche in einem hauptsächlich friedlichen
Protest für 79 Tage die Moutoa Gardens, die von den Māori als ihr
Eigentum angesehen und Pākaitore genannt werden.
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