Die
erste, an dieser Stelle gegen Ende des 18. Jahrhunderts errichtete
Befestigungsanlage bestand nur aus Erd- bzw. Sandwällen, die mit Hilfe von
Palmenstämmen verstärkt worden waren, und trug noch keinen Namen. Am 28. Juni 1776 griff ein Verband von neun britischen Kriegsschiffen unter dem
Befehl von Admiral Sir Peter Parker das Fort erstmalig massiv mit Artillerie an.
Der Beschuss mit den damals üblichen Vollkugeln zeigte wenig Wirkung, da diese
von den Sandwällen einfach verschluckt wurden. Die Palmenstämme dagegen
zeigten eine dermaßen federnde Wirkung, dass die Projektile auch hier keinen größeren
Schaden anrichteten. Nach neunstündigem Artillerieduell mussten sich die
britischen Schiffe unverrichteter Dinge zurückziehen. Die Befestigung wurde später
nach dem damaligen Kommandanten, Colonel William Moultrie, Fort Moultrie benannt,
währen die Palmetto-Palme als Wahrzeichen in die Flagge von South Carolina
übernommen wurde.
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1780
eroberten die britischen Truppen Charleston und auch das Fort, das sie Fort
Sullivan nannten und aus dem sie sich erst nach Abschluss des auf den
Amerikanischer Unabhängigkeitskrieges folgenden Friedensvertrag zurückzogen.
Danach blieb das Fort sich selbst überlassen und verfiel zusehends. 1791 wird
nur noch von wenigen Überresten berichtet. Nach dem Ausbruch des Krieges
zwischen Frankreich und Großbritannien im Jahre 1793 wurden vom United States
Congress Gelder bewilligt, um zunächst ein System von 20 neuen Forts zum Schutz
der Atlantikküste zu errichten. 1798 war das zweite Fort Moultrie
fertiggestellt. Ohne gebraucht worden zu sein, verfiel auch diese Anlage bis ein
Hurrican 1804 die verbliebenen Reste dem Erdboden gleichmachte. Im Jahre 1807
hatte man erkannt, dass das ganze Fortsystem der Atlantikküste dringend
reparaturbedürftig geworden war. Im Zuge dieser Baumaßnahmen entstand auf
Sullivans Island das dritte Fort Moultrie, diesmal in der damals üblichen
Backstein-Bauweise. Es war 1809 fertiggestellt. Bis 1860 änderte sich wenig an
dem Bauwerk, die Brustwehr wurde umgebaut und die Bewaffnung modernisiert. Nach
dem Baubeginn von Fort Sumter 1829 flossen alle Mittel in dieses Projekt und
Fort Moultrie erfuhr keine baulichen Verbesserungen mehr.
Im
Dezember 1860 schied South Carolina aus der Union aus, woraufhin die in Fort
Moultrie verbliebenen Unionstruppen sich entschlossen, das Fort aufzugeben und
die Besatzung von Fort Sumter zu verstärken. Im April 1863 begannen die
Streitkräfte der Nordstaaten eine zwanzigmonatige Beschießung des Forts von
Land und von See her, die jedoch zunächst von keinem Erfolg gekrönt wurde.
Erst nachdem die konföderierten Truppen Charleston im Februar 1865 evakuierten,
zog sich auch die Besatzung von Fort Moultrie zurück und überließ das völlig
demolierte Fort den Unionstruppen. Die neuartige Munition aus Geschützen mit
gezogenen Läufe hatte die Ziegelmauern zerstört, Widerstand leisteten jedoch
die von der Besatzung immer wieder reparierten Sandwälle, die die Einschläge
nahezu gänzlich absorbierten.
Nach
dem Ende des Bürgerkrieges wurde das Fort wiederaufgebaut und modernisiert, die
Magazine und Munitionsdepots wurden unter die Erde verlegt und mit meterdicken
Erdaufschüttungen gegen feindliche Artillerie widerstandsfähiger gemacht. Im
Angesicht der rasanten Waffenentwicklung beauftragte Präsident Grover Cleveland
1885 den Kriegsminister William C. Endicott mit der Bestandsaufnahme der Küstenbefestigungen.
Als Ergebnis dieser Bestandsaufnahme bekam das Fort Beton- und Stahlverstärkungen
sowie detachierte Batterien gegen Osten (unter anderem Battery Jasper, Battery
Logan), so dass am Ende Fort Moultrie nur noch ein Teil des Militärgeländes
auf Sullivans Island war. In beiden Weltkriegen war Fort Moultrie militärisch
besetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde von hier der Schutz des Hafens von
Charleston vor deutschen U-Booten organisiert. Im Jahr 1947 wurde das Fort
offiziell deaktiviert und schließlich im Jahr 1961 als National Park Site
ausgewiesen. Um das Fort herum befinden sich erklärende Tafeln und
Ausstellungsstücke. Das Visitor Center liegt gegenüber.
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