ALLGEMEINES / geschichte

Aero Lloyd war eine deutsche Fluggesellschaft mit dem Sitz in Oberursel (Taunus) und der Basis auf dem Flughafen Frankfurt am Main. Im Jahr 1979 wurde Aero Lloyd durch drei Investoren, darunter dem früheren Geschäftsführer von Germanair und OLT, Christian Baron von Kaltenborn-Stachau, als Charterfluggesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet. Im Juni 1980 bekam Aero Lloyd die Genehmigung, auch Linienflüge durchführen zu dürfen. Am 2. Dezember 1980 stellte die Aero-Lloyd Luftverkehrsgesellschaft mbH ihren Flugbetrieb ein. Bereits am 20. Dezember wurde durch die neuen Gesellschafter Deutsche Luftfahrt Leasing und Air Charter Market eine Nachfolgegesellschaft gegründet, die den Namen Aero Lloyd aus der Konkursmasse erwarb und als Aero Lloyd Flugreisen GmbH & Co. Luftverkehrs KG firmierte. In der Folge wurde der Kurs von Aero Lloyd wesentlich durch Bogomir Gradisnik geprägt. Am 1. April 1981 wurde der Flugbetrieb mit Charterflügen von Frankfurt nach Tunesien und Griechenland aufgenommen. Teil der Flotte waren anfangs drei Sud Aviation Caravelle 10R für je 99 Passagiere, im ersten Quartal 1982 erweiterte man die Flotte um drei geringfügig größere Douglas DC-9-32 mit 119 Sitzen. Ab April 1986 kamen McDonnell Douglas DC-9-83 (MD-83) mit 167 Sitzen und ab März 1988 insgesamt vier DC-9-87 (MD-87) mit 137 Sitzen zum Einsatz. Aus diesem Typ bestand in den nächsten Jahren der Großteil der Aero-Lloyd-Flotte.

b Anfang 1988 bemühte sich Aero Lloyd um eine Genehmigung für innerdeutsche Linienflüge. Nach deren Erteilung im Sommer 1988 wurde am 31. Oktober der Linienflugbetrieb aufgenommen. Aufgrund der schlechten Auslastung von nur 16 % bezeichnete Die Zeit die Maschinen als „Geisterflugzeuge“. Als Grund für den Misserfolg wurden das Verhalten der Lufthansa, die geringen Frequenzen sowie die „dilettantische Werbepolitik“ genannt. Im Februar 1990 wurde der Sitz von Frankfurt nach Oberursel im Taunus verlegt. Im Jahr 1991 wollte Aero Lloyd ins Langstreckengeschäft einsteigen, bestellte dafür zwei McDonnell Douglas MD-11 und zeichnete Optionen für zwei weitere Exemplare, die Flugzeuge wurden jedoch nie übernommen. Stattdessen entschied sich Aero Lloyd 1996 zu einem radikalen Flottenwechsel und wurde mit einer Bestellung von 16 Flugzeugen der Airbus-A320-Familie Kunde von Airbus.

Im Jahr 1998 übernahm die Bayerische Landesbank mit 66 Prozent die Mehrheit am Unternehmen mit der Absicht, sie an einen strategischen Käufer weiter zu veräußern. Die Bayerische Landesbank war zugleich der größte Kreditgeber. Im Jahr 2000 lag die Umsatzrendite unter einem Prozent und damit unter dem Branchenschnitt, 2001 musste die Bayerische Landesbank einen Kredit in Höhe von 20 Millionen Euro zur Sicherstellung der Liquidität gewähren. Aero Lloyd erreichte 2002 zwar einen Marktanteil von etwa 12 Prozent, litt aber unter den Überkapazitäten am Markt. Am 16. Oktober 2003 meldete Aero Lloyd beim zuständigen Amtsgericht Bad Homburg v. d. Höhe Insolvenz an und stellte den Flugbetrieb mit sofortiger Wirkung ein. Die Einleitung des Insolvenzverfahrens war nötig geworden, nachdem die Bayerische Landesbank das vorgelegte Sanierungskonzept abgelehnt hatte. Etwa 300 der 1400 Mitarbeiter wurden in die neugegründete Nachfolgegesellschaft Aero Flight übernommen.


FLOTTE (HIER)
A320 A321 DC-9-30
     
MD-83 MD-87 SUD AVIATION CARAVELLE

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