Die Vorteile der
durch diesen Staudamm möglichen Regulierung der Wasserdurchflussmengen des Nils
im Bereich der landwirtschaftlich genutzten Randzonen werden durch die Tatsache beeinträchtigt,
dass durch das Ausbleiben der jährlichen Überschwemmungen die Verfrachtung der
hochnährstoffhaltigen Nilschlämme gleichfalls ausbleibt. Hierdurch ist die
Fruchtbarkeit der Agrarflächen gesunken. In zunehmendem Maß wird nun mehr von
den Bauern Dünger zum Ausgleich des Nährstoffentzugs durch die Nutzpflanzen
eingesetzt. Der Anstieg des
Grundwasserspiegels in der Peripherie des Nassersees bedroht zwischenzeitlich
auch einige der im oberen Niltal befindlichen Baudenkmäler des alten Ägypten.
Der See beziehungsweise der Assuan-Staudamm ist auch der Grund, warum das
Nildelta nicht mehr weiter ins Meer vorgeschoben, sondern durch die Brandung
abgetragen wird. Momentan entsteht am
Nasser-See im Rahmen des TOSHKA-Projekt
eine gigantische Pumpstation, um große
Wüstengebiete westlich des Nils zu bewässern. Hier soll Lebensraum für über
3 Millionen Menschen geschaffen werden. Das Projekt wird im Jahr 2017
abgeschlossen sein und den Lebensraum für die Ägypter um fast 15 %
vergrößern.
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